Ahoi: Grußformel beim Anruf eines Schiffes. Auch Schiff Ahoi, oder Ahoi mit angehängtem Schiffsnamen
auf-/ abbacken: Auf- und Abdecken des Tisches, Back (Backschaft, Backschafter)
aufschießen: auf das Tauwerk richtig hinlegen
Ausguck: ein diensthabendes Besatzungsmitglied, welches den See- und Luftraum beobachtet und alle beobachteten Begebenheiten meldet
Back:
(a): Aufbau des Vorschiffes
(b): Esstisch auf einem Schiff
Bändsel: kurzes Stück dünnes Tau
belegen: kreuzweises Befestigen von Tauwerk auf einem Poller, einer Klampe oder einem Belegnagel
blauer Peter: blaue Flagge, mit einem weißen Rechteck in der Mitte, die 24 Stunden vor dem Auslaufen gesetzt wird, und anzeigt, dass das Schiff innerhalb der nächsten 24 Stunden ausläuft
Brasse: Tau an einer Rahnock (Nock), um die Rah horizontal am Mast zu drehen
dippen: Gruß durch das Niederholen der Flagge um ca. 1/3 der Länge der Flaggleine
entern: in die Takelage klettern
Fender: Gegenstand, der zum Schutz (als Polster) zwischen Pier und Schiff gehängt wird
fieren: Herunterlassen, Nachlassen oder Gleiten laßen einer Leine oder Kette
Flaggenparade: das Setzen oder Wegnehmen der Staatsflagge nach einer speziellen Zeremonie
glasen: Läuten mit der Schiffsglocke zur Angabe der Uhrzeit:
1/2 h nach Wachbeginn: = 1 Schlag mit der Schiffsglocke = 1 Glas;
1 Stunde nach Wachbeginn: = 1 Doppelschlag (zwei kurze Schläge hintereinander) = 2 Glasen usw.;
eine Wache hat 8 Glasen: = 4 Doppelschläge
Gösch: Bei der Handelsmarine Flagge mit dem Zeichen des Heimathafens, die am Vorsteven bzw. an der Spitze des Klüverbaums gesetzt wird. Bei der Marine kleine Nationalflagge oder Sonderflagge.
Halse: das Schiff wird mit dem Heck durch den Wind gedreht
heißen: hochziehen
Kabelgatt: Lagerraum für verschiedene Materialien, wie z.B. Reinschiffgeräte
Klampe: Vorrichtung zum Belegen mit Tauwerk
Klüse: Öffnung bzw. Vorrichtung zum Führen von Tauwerk oder Ketten
Kettenlänge: Längenmaß der Ankerkette, 1 Kettenlänge ist 25 m lang
Knoten: Geschwindigkeitsmaß in der Seefahrt, 1 kn = 1 sm/h
Kombüse: Schiffsküche, Raum zur Aufbewahrung von Speisen
Last: Vorratsraum für die verschiedensten Materialien, u.a Proviantlast, Getränkelast, Mittellast (für Ersatzsegel, Ersatzlaufwerk u.a.), Farbenlast, Ruderquadrantenraum bzw. Achterlast (für Ersatzteile u.a.m.)
Lee: dem Wind abgewandte Seite
loggen: Messen der Schiffsgeschwindigkeit
Logge: Gerät zum Messen der Schiffsgeschwindigkeit. Rolle mit Tauwerk und Abstandsknoten, die zur Ermittlung der Geschwindigkeit über Bord gegeben wird.
loten: Messen der Wassertiefe
Luv: dem Wind zugewandte Seite
Messe: Raum, in dem die Besatzung die Mahlzeiten einnimmt
Niedergang: Treppe auf Schiffen
Nock:
(a): Äußerste Spitze einer Rah, Gaffel oder eines Baumes
(b): Offenes Deck an Back- oder Steuerbordseite neben dem Ruderhaus als Teil der Kommandobrücke (Brückennock)
Pantry: Raum zur Geschirreinigung und -aufbewahrung
Piek: (Vor-, Achter-) vorderster bzw. hinterster Raum eines Schiffes, in dem meistens Ballastwasser gefahren wird
Poller: an Deck oder auf der Pier befestigte Vorrichtung zum Belegen von Festmacher-leinen
Rah: runde Stange, die horizontal querschiffs und drehbar am Mast befestigt ist und zur Befestigung von Segeln dient
reffen: teilweises Wegnehmen des Segels (Verkleinerung der Segelfläche)
Rollenplan: Sicherheitsplan, in dem für Notfälle Tätigkeiten u. Funktionen für jeden Einzelnen festgelegt sind
Ruder: flächenförmiger, drehbar gelagerter Körper zum Steuern des Schiffes, der durch das Ruderrad bewegt wird
Schäkel: U-förmiges Verbindungsglied und Befestigungsglied aus Metall für Tauwerk und Ketten
Schlagpütz: Wassereimer mit am Henkel ein gespleißtem Tampen zum Aufschlagen (Aufholen) von Außenbordwasser
Seemeile: internationales Längenmaß in der Seefahrt, 1 sm = 1.852 m
Speigatt: Öffnungen in der Reling zum Ablaufen von Wasser
spleißen: Ineinanderflechten zweier Tauwerksenden
Spring: Festmacherleine, die vom Vorschiff bzw. Achterschiff in Richtung Mittschiffs an der Pier festgemacht wird
Stellage: Brett mit 2 Querhölzern, das mit Tampen außenbords gehängt wird, um Arbeiten auszuführen
Stelling: Provisorische Brücke zwischen Kai und Schiff, in der Handelsmarine Gangway genannt !
Süll: erhöhte Türschwelle, soll das Eindringen von Wasser verhindern
Wende: Schiff mit dem Bug durch den Wind drehen
GLASEN
Bekanntgabe der Uhrzeit mit der Schiffsglocke
In der Zeit als es noch keine Uhren wie heute gab, wurde die Zeit für die übliche 4- Stunden-Wache mit zwei Methoden bestimmt.
Es wurden Kerzen eingesetzt, die in hohen Gläsern standen und somit vor äußeren Einflüssen geschützt wurden.
Im Glas waren in regelmäßigen Abständen Kugeln gepresst. Wenn beim Abbrennen der Schmelzbereich der Kugel erreicht wurde, fiel sie ins Glas - es glaste - .Die Kerzen hatten eine Brenndauer von ca. vier Stunden. Wenn alle acht Kugeln gefallen waren, war es Zeit für den Wachwechsel. Die nächste Wache zündete eine neue Kerze an.
Die Bezeichnung lässt sich aber auch von der Zeitmessung mit dem Stundenglas, einer früher verwendeten Sanduhr herleiten. Der Sand rieselte vom oberen in den unteren Glaskolben , dies dauerte immer eine halbe Stunde. Während der Wachzeiten - üblicherweise vier Stunden - wurde zu jedem Drehen der Sanduhr die Schiffsglocke geschlagen.
Wenn die Wache um Mitternacht begann, dann wurde um halb eins die Sanduhr das erste Mal gedreht, um ein Uhr zum zweiten Mal ( 2 Glasen ), um halb zwei zum dritten Mal ( 3 Glasen ) und so weiter.
Nach 8 Glasen war dann Wachwechsel.
Glasenschläge - Rhythmus - Uhrzeit
Glasen Schiffsglockenschlag Uhrzeit
1 einfacher Schlag
00:30 + 04:30 + 08:30 + 12:30 + 16:30 + 20:30 Uhr
2 ein Doppelschlag
01:00 + 05:00 + 09:00 + 13:00 + 17:00 + 21:00 Uhr
3 ein Doppelschlag und ein einfacher Schlag
01:30 + 05:30 + 09:30 + 13:30 + 17:30 + 21:30 Uhr
4 zwei Doppelschlag
02:00 + 06:00 + 10:00 + 14:00 + 18:00 + 22:00 Uhr
5 zwei Doppelschlag und ein einfacher Schlag
02:30 + 06:30 + 10:30 + 14:30 + 18:30 + 22:30 Uhr
6 drei Doppelschlag
03:00 + 07:00 + 11:00 + 15:00 + 19:00 + 23:00 Uhr
7 drei Doppelschlag und ein einfacher Schlag
03:30 + 07:30 + 11:30 + 15:30 + 19:30 + 23:30 Uhr
8 vier Doppelschlag
00:00 + 04:00 + 08:00 + 12:00 + 16:00 + 20:00 Uhr